Was als Experiment und Premiere innerhalb der Mediengruppe Oberfranken begann, hat sich zu einer erstaunlichen medialen Plattform entwickelt: der Rhöner Fußball-Podcast „Du Holz“. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Fotos: Sebastian Schmitt
Die Idee für den Podcast hatte im Sommer 2020 ein Freier Mitarbeiter der Saale-Zeitung aus dem Bereich Sport und Lokales. Alexander Pfülb, selbst bekennender Podcast-Hörer, kam damit auf Sportredakteur Jürgen Schmitt zu. Dieser war sofort begeistert und holte noch Lokalredakteur Johannes Schlereth und den Freien Mitarbeiter Sebastian Schmitt mit ins Team. Ohne Vorwissen und nach dem Motto „Learning by doing“ arbeiteten sich die vier in das Thema Podcast ein.
Johannes Schlereth befasste sich mit dem Schnitt-Programm, Ideen-Geber Alexander Pfülb übernahm die Position des Host (Gastgeber). Sebastian Schmitt und Jürgen Schmitt assistieren jeweils als „Sidekick“. Andrea Pauly aus dem Audience Development unterstützte das Team in der Vorbereitung mit wichtigen Anregungen und Tipps. Die Zielgruppe des Podcasts sind Männer und Frauen zwischen 20 und 60 Jahren, die regional verwurzelt und sportaffin sind und kein Print-Abo der Saale-Zeitung haben.
Warum heißt der Podcast „Du Holz“?
Auf Rhöner Sportplätzen gehört das gepflegte Schimpfen genauso zum Fußballspiel wie die Bratwurst vom Holzkohle-Grill. „Du Holz“ ist so etwas wie der Klassiker unter den liebenswerten Beleidigungen. Der Kult-Ausruf auf den Rhöner Plätzen wurde zum Namensgeber für den Podcast.
Von der Idee bis zur ersten Folge dauerte es etwa ein Jahr. Der Podcast feierte seine Premiere im Juli 2021. In der ersten Folge war die aus dem Landkreis Bad Kissingen stammende Bundesliga-Spielerin Annika Graser zu Gast. 21 weitere Folgen kamen bislang auf Kanälen wie Spotify, Podigee oder Apple Podcasts dazu.
Die bisherigen Highlights
Zu den Highlights gehörte der Haus-Besuch bei Hörfunk-Legende Günther Koch oder das Weihnachts-Special mit den „Drei Fußball-Weisen aus dem Rhöner Land“. Zuletzt gab es sogar eine Sprachnachricht von FC Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, als „Du Holz“ dessen Bruder Andre als Kreisspielleiter im Fußballkreis Rhön ins Studio einlud.
A propos Studio: Mittlerweile ist aus dem Provisorium (Siehe Bild) in der Bad Kissinger Redaktion ein eigener Raum geworden, sodass das Podcast-Team sich künftig lästige Auf- und Abbau-Arbeiten sparen kann.
Warum ist der Podcast so erfolgreich?
Die Grundlage für den bisherigen Erfolg des Projekts ist aus Sicht von Johannes Schlereth vor allem das Team: Lokalkompetent, meinungsstark und schlagfertig nehmen sie sich den Themen abseits der Ergebnis-Berichterstattung an. Dabei scheuen sie sich nicht davor, dorthin zu gehen, wo es wehtut. Zudem bewirbt die „Viererkette“ ihren Content crossmedial und nutzt dabei mögliche Synergieeffekte aus.
Der Erfolg in Zahlen
- 21.000 Downloads und Streams seit Beginn, entfallend auf 12.000 verschiedene IP-Adressen (Eine Vervierfachung seit Dezember 2021)
- Knapp 10.000 dauerhafte Abonnent*innen
- Pro Folge durchschnittlich 1100 Hörer*innen
- Listung der neuen Folgen auf etwa Platz 130 der deutschen Podcast-Charts im Bereich „Hobbies“ bei der Podcast Auswertung Chartable, obwohl es sich um einen kleinen, regional begrenzten Podcast handelt
- Über 650 Follower*innen auf Instagram, 1200 auf Facebook
- Drei verkaufte Werbeplätze pro Folge