Mit seinem Podcast „Trek am Dienstag“ wagt sich Kollege Simon Fistrich in die schier unendliche Welt von Star Trek vor.

Podcasts sind mehr als ein Hype. Die Beliebtheit um die Audiostreams ist ungebrochen und es kommen jeden Tag mehr Themen, Sparten und Folgen dazu. Auch das Hobby unseres Kollegen, Simon Fistrich, Leiter Digitale Produkte im Digitalhaus Franken, ist … Überraschung … ein Digitales Produkt, nämlich Podcast. Und dieses Hobby kann er hervorragend mit seiner zweiten Leidenschaft verknüpfen: Star Trek. Also alle Nerds und Trekkies auf jeden Fall weiterlesen!

Das erklärte Ziel der Podcast-Odyssee von Simon Fistrich und Co-Moderator Sebastian Göttling ist es alle, wirklich ALLE, Episoden von Star Trek zu besprechen. Das sind 725 Stück. 14 Jahre soll das Ganze dauern. In diesem Jahr sind beide Abenteurer auf halber Strecke angekommen. Wie ist ihre Reise bisher verlaufen? Hier alles zum Nachlesen.

Zwei beste Freunde kommen einmal die Woche zusammen. Sie tauschen sich aus, wie man es nur mit jenen Freunden tun kann, die man kennt, wie kaum jemand sonst – weil man sich eben schon so lange kennt. Ziel der Zusammenkünfte ist eine abenteuerliche Reise: in den Weltraum. In unendliche Welten in einer fernen Zukunft. Simon Fistrich und Sebastian Göttling entdecken fremde Welten, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen.

Seit sieben Jahren moderiert Simon, Leiter Digitale Produkte des Digitalhaus Franken, zusammen mit seinem Jugendfreund Sebastian den wöchentlichen Star-Trek-Podcast „Trek am Dienstag“ (TaD). Der Name beschreibt passend die erklärte Mission: Immer dienstags besprechen die Podcaster eine Episode aus dem Erzähluniversum des Science-Fiction-Franchises Star Trek. Mit mehr als 370 Folgen ist „Trek am Dienstag“ nicht nur zum umfangreichsten, sondern auch zu dem am meisten gehörtesten Star-Trek-Podcast im deutschsprachigen Raum avanciert.

TaD ist ein Großprojekt zweier Männer, die sich seit ihrer Schulzeit kennen. Star Trek war damals schon ihr gemeinsames Anliegen. Immer nachmittags, nachdem eine Folge davon im Fernsehen gelaufen war, gab es Diskussionsbedarf bei den beiden Jungs. „Das war so unser Ding. Wir haben uns darüber unterhalten. Die ganze Zeit“, erinnert sich Simon. Unverändert scheint seither die Faszination über die Erzählung. Und im Prinzip machen Simon und Sebastian immer noch das Gleiche, wie damals nach der Schule: Sie reden über Star Trek.

Seit der Erstausstrahlung im US-amerikanischen Fernsehen im Jahre 1966 hat sich die Science-Fiction-Story zu einem globalen Phänomen der Popkultur entwickelt. Star Trek hat einen unübersehbaren Eintrag im Logbuch des kollektiven Gedächtnisses der westlichen Kultur hinterlassen. Wer die Serie selbst nicht gesehen hat, erkennt trotzdem die bunten Uniformen der Besatzung und die Kommandozentrale des Raumschiffs in seinem originären Stil aus Popart und Futurismus der 1960er-Jahre, erkennt die distinktiven Elemente der Erzählwelt als „Star Trek“. Von Commander Spocks Ohren, dem Vulkanier-Gruß bis hin zu dem bekannten „Beam me up, Scotty!“ ist das Star-Trek-Universum fast 60 Jahre nach Beginn immer noch Kult.

„Du steigst in eine Welt ein, die sehr komplex ist, sehr durchdacht und detailreich ist“, antwortet Simon auf die Frage, was gerade Star Trek ihm angetan hat. „Ich fand die Charaktere und die Schauspieler cool. Das alles hat mich angezogen“, sagt er. Seiner Meinung nach unterscheidet sich Star Trek auch von anderen bekannten Erzählwelten: „Gerade heute finde ich Star Trek im Gegensatz zu – zum Beispiel dem Marvel-Universum – in dem sich ständig geprügelt wird, vernünftiger.  Wobei ich Marvel auch nicht schlecht finde. Die Menschen in Star Trek haben irgendwann ihre Konflikte beigelegt. Es gibt eine geeinte Erde und ein utopisches Element. Die Serie hat ein Weltbild vermittelt, das ich total gut fand. Das war die Faszination.“

Nach der Schule veränderte sich für die Freunde vieles: Umzüge, Studium, Beruf. „Wir hatten uns ein bisschen aus den Augen verloren. Das fanden wir immer schade“, erinnert sich Simon. Vor der Geburt von Trek am Dienstag hatten sowohl Simon als auch Sebastian bereits unabhängig voneinander Podcasts produziert – der eine beruflich, der andere privat. Dadurch kam die Idee eines gemeinsamen Podcasts auf. Ein naheliegendes Thema: Star Trek. So trug es sich zu, dass sich am 21. April 2017 das Raumschiff TaD auf den Weg machte, um seinen Zuhörer*innen Berichte aus dem Weltall zu streamen.

In Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt bereits Podcasts über Star Trek. Allerdings nur über einzelne Themen und unregelmäßig in ihrer Veröffentlichung, so Simon. Jede Woche eine Folge zu besprechen – das gab es in der Form auf Deutsch noch nicht. „Und genau in diese Lücke sind wir mit Trek am Dienstag gekommen“, erklärt Simon. „Unser Konzept ist: Wir sprechen einmal komplett Star Trek durch. 1966 fangen wir an und arbeiten und nach der Ausstrahlungsreihenfolge durch. Jede Folge. Bis 2030. Dann sind wir durch.“

Auf der Podcast-Website beschreiben Simon und Sebastian ihren Podcast als „scharfzüngig lästernd, mal voll nerdiger Detailbesessenheit – aber immer gut gelaunt, mit einer riesigen Portion Humor und den Blick gerichtet auf das Gute in Star Trek!“. Das Gute in Star Trek, mag ein Zusammenspiel aus den fantastischen Elementen der Weltraumwelt und grundlegend menschlichen Geschichten sein. Star Trek verbindet fremde Welten, unbekannte Spezies und ungeahnte Abenteuer mit beinah alltäglichen Erlebnissen. Nicht anders als auf dem Planeten Erde, „menschelt“ es auch gelegentlich auf dem Raumschiff Enterprise, auf der Discovery, respektive der Voyager oder den anderen Raumschiffen, die über die Jahre die Welt von Star Trek bereist haben. „Das ist so ein zutiefst humanistisches Weltbild“, lautet zum Beispiel Simons Urteil in Podcastfolge #374. „Was wir hier sehen, ist, dass resoniert wirklich mit mir. Menschen voller Fehler und voller guten Seiten.“

Nahbarkeit findet sich auch in den Folgen von TaD. Die ersten Anläufe findet Simon rückblickend „stocksteif“: „Wenn ich jetzt die Folgen anhöre, die ich damals aufgenommen habe, denke ich: Das ist ja fürchterlich. Du merkst auch noch, wie supervorsichtig man Sachen gesagt hat.“ Über die Zeit wären sie dann schließlich souveräner geworden. „Sowas muss sich natürlich erst entwickeln“, weiß Simon heute. Bei dem Podcast geht es nicht ausschließlich um Star Trek, sondern auch, um alles, was gerade so in der realen Welt passiert – und alles Mögliche andere auch. Nicht selten fängt während des Podcasts einer der beiden an lauthals zu lachen. „Wir beide zusammen sind einfach lustig. Wir haben eine super Dynamik. Da ist nichts gespielt. So wie ich mich im Podcast gebe, bin ich auch privat. Und ich bin davon überzeugt, die Leute mögen uns, weil wir authentisch sind.“

Ein anderer Grund, warum TaD gut funktioniere: „Die Leute konnten sich darauf verlassen, dass wir das konsistent machen“, sagt Simon. Was ich mir und Sebastian auf die Fahnen schreibe ist, dass wir keine einzige Woche nicht gesendet haben. Das ist, wenn man so will, ein bisschen das Geheimnis des Erfolgs.“

Die Erfahrung TaD kann Simon auch in seiner Funktion als Leiter der Digitalen Produkte einbringen. Durch die Produktion des Podcast hast er gelernt, wie man Zielgruppen bespielt und wie wichtig vor allem die regelmäßige und verlässliche Ausspielung in Zeiten der Schnelllebigkeit und schnellen Ablenkung des Internets ist. Dieses Know-How hilft ihm dabei, dem Portal fränkischertag.de zum Wachstum zu verhelfen, dessen Abozahlen zu steigern und einen Kundenstamm aus loyalen Leser*innen aufzubauen.

Damit neben fränkischertag.de auch das ambitionierte Unterfangen TaD nach Plan verläuft, werden die Podcastfolgen vorproduziert. Da der eine in Franken lebt und der andere in Nordrhein-Westfalen, nehmen die Freunde die Podcastfolgen via Zoom-Call auf. In manchen Wochen allerdings wäre die Veröffentlichung schier gescheitert. Das Raumschiff TaD über Jahre hinweg auf Kurs zu halten ist in manchen Situationen auch ein Balanceakt – parallel zu den alltäglichen Turbulenzen, die ein normales Menschenleben mit seinen arbeitsbezogenen oder privaten Herausforderungen mit sich bringt. Disziplin hilft bekanntlich dort, wo Motivation nicht immer ausreicht. „Diese Momente gibt es immer wieder mal. An manchen Tagen hast du überhaupt keinen Bock über Star Trek zu sprechen, weil du wirklich andere Sorgen hast, oder fertig bist oder was anderes“, sagt Simon über diese Phasen. „Aber immer dann, wenn wir anfangen zu reden, fängt es an Spaß zu machen und das war noch nie anders. Ich habe das noch nie bereut, mich da hingesetzt zu haben, um mit Sebastian über diesen Quatsch geredet zu haben.“

Dieser Quatsch, das ist das noch voll unter Strom sein, weil Simon gerade von der Arbeit zur Aufnahme gesprintet ist, das laute Plopp, wenn Sebastian gerade sein Feierabendbier ins Mikrofon öffnet, oder das Nostalgiegefühl, das aufkommt, wenn sich die zwei 90er-Jahre-Kids etwa an den Erfolg oder Misserfolg einer früheren Urzeitkrebszucht aus einem Spiele-Set zurückerinnern.

Details, Details und Details über elf Serien und dreizehn Filme

Daneben gibt es bei TaD auch eine ganze Menge Hintergrundwissen zu Star Trek. Bei elf Serien und dreizehn Filmen, die seit der Erstausstrahlung in den 60er Jahren zusammengekommen sind, könnten Simon und Sebastian ihren Podcast problemlos auch allein über Produktionstrivia halten. Fun-Fact am Rande: Kenneth Biller, einer der Drehbuchautoren auf der Star Trek Voyager-Ära der 1990er Jahre, kannte sich überhaupt nicht mit Science-Fiction aus. Er hatte keine Ahnung von Raumschiffen und Weltraumwesen. Aber, wer der beiden Podcaster weiß denn eigentlich mehr über Star Trek? „Sebastian ist wie ein wandelndes Lexikon, was Star Trek angeht“, räumt Simon mit Anerkennung ein. „Er ist der „Ultranerd“. Er hat die Serien mehrfach gesehen. Er weiß fast jedes Detail und kennt auch wahnsinnig viele Quellen.“

Im April dieses Jahres, nach 363 Folgen und sieben Jahren TaD hatten Simon und Sebastian die Mitte ihres Podcasts endlich erreicht. Das Projekt habe sie über die Jahre an Orte gebracht und ihnen Dinge ermöglicht, die Simon sich nie hätte träumen lassen, als er 2017 die Idee dazu hatte, sagt er. Zur Halbzeit feierten die beiden ihre Odyssee und mit einer kleinen Bühnentour in Dortmund und Frankfurt. Das Comedyprogramm war beides mal vollständig ausverkauft gewesen. Daneben sind die Podcaster in diesem Jahr zum dritten Mal bei der Science-Fiction-Convention „FedCon“ als Akt für das Bühnenprogramm gebucht worden. 1992 gegründet, gilt die FedCon mit diesjährig etwa 5000 Besuchern als größtes Science-Fiction-Treffen seiner Art in ganz Europa.

Bei dem Gedanken an die Auftritte kommt Simon sichtlich ins Schwärmen. Ein Live-Publikum war eine völlig andere Erfahrung für ihn: „Das schönste Lob, das wir gehört haben. Das war bei dem Auftritt in Frankfurt, glaube ich. Da kam so ein Pärchen auf uns zu und die Frau sagte: ,Ich habe keine Ahnung von Star Trek, Ich bin dem meines Freundes hierhergekommen. Ich finde euch super.‘“

Zusammen mit einem guten Freund reist es sich besser

In der Essenz spiegelt sich in diesem Lob, genau das wider, was die Macher von TaD mit ihrem Podcast erreichen wollten. „Wir versuchen nicht zu nerdig zu sein. Sondern vielen einen Zugang zu geben, die nichts mit Star Trek zu tun haben.“ Letztendlich seien TaD und Star Trek eine „wunderbare Freizeitbeschäftigung, die man aber bitte nicht so ernst nehmen sollte“, sagt er. „Viele Leute denken, dass ich meine komplette Freizeit damit verbringe.“ In Anlehnung an den Slogan eines englischsprachigen Podcast soll auch TaD „a Star-Trek-Podcast for people who have a life“ sein. Zu Deutsch: Ein Star-Trek-Podcast für Menschen, die ein Leben haben.

Wenn Simon darauf zurückblickt, wie sie das Projekt zusammen hochgezogen und entwickelt haben, dann ist er „schon ein bisschen stolz drauf.“ „Die eigentliche Idee, dass das unsere Freundschaft wiederbelebt, hat sich erfüllt“, sagt er. Wie geht die Podcastreise durch die Star-Trek-Welt weiter? „Ich freue mich jedes Mal auf Dienstag. TaD ist ein Teil meines Lebens geworden. Und wenn wir das jetzt irgendwann mal komplett geschafft haben, dann machen wir eine große Party.“

Bis dahin geht die Podcast-Reise weiter. Zuhörer*innen dürfen sich auch in Zukunft auf derzeit auf noch genau 345 weitere trekige Dienstage freuen (Stand 31.07.2024). Ein Abenteuer in Galaxien, „die nie ein Mensch zuvor gesehen hat“.

Den Podcast Trek am Dienstag ist überall dort hörbar, wo es gute Podcast gibt. (https://open.spotify.com/show/7eY5HawunezgsOYxo9moCC?si=cb0c96083d404f7e) Weitere Informationen über den Podcast finden sich unter https://trekamdienstag.de/. Neuigkeiten über den Podcast gibt’s auf Social-Media bei X @TrekamDienstag oder Instagram @trekamdienstag_podcast.