,,Schreiben und Fotos machen kann doch inzwischen jeder mit dem Handy“ oder „Journalist*in sein ist doch einfach“. Diese oder ähnliche Annahmen sind durch Social Media und Co. weit verbreitet, denn jeder Mensch kann heutzutage Medienschaffende*r werden und Inhalte verbreiten.

Doch um ein*e gute*r Journalist*in zu sein, benötigt man sehr viel Sorgfalt sowie sehr gutes Sprachgefühl und vor allem viel Erfahrung. Daher bietet die Mediengruppe Oberfranken (mgo) regelmäßig Volontariate an, um angehenden Journalist*innen (Volontär*innen) den Einstieg in die Welt des professionellen Journalismus zu ermöglichen.

Wir freuen uns sehr, drei neue Gesichter in der mgo-Familie begrüßen zu dürfen! Seit Anfang Juli verstärken drei engagierte Volontär*innen unser Team: Niko, Tobias und Riccarda werden in den kommenden zwei Jahren das mgo-Volontariat durchlaufen und Einblicke in unsere Lokalredaktionen gewinnen. Wer mehr über die drei erfahren will und wissen will, was sie dazu bewegt, Journalist*in zu werden, der sollte unbedingt einen Blick in ihre Interviews werfen.

Wer bist du eigentlich?

Das ist eine große Frage. Wer weiß das schon abschließend? Ich versuch mich mal daran: Ich bin Riccarda Katharina Rascher und komme aus der schönen Fränkischen Schweiz. Ich habe ursprünglich Friseurin gelernt und dann in Würzburg Geographie und Germanistik studiert. Meine Neugier auf neue Orte und Menschen bringt mich immer wieder dazu, umzuziehen. Ich habe schon in Lübeck, Berlin und auf Helgoland gewohnt. Später habe ich in Nürnberg ein Praktikum bei einem Radiosender absolviert. Jetzt kommt wieder eine neue Stadt: Bad Kissingen. Auf meine Zeit als Volontärin bei der Saale Zeitung freue ich mich schon.

Wie sähe dein perfekter Tag aus? 

Kaffee auf dem Balkon in der Sonne mit meinen Mitbewohnerinnen aus der WG-Zeit. Im Laufe des Tages breche ich zum Reiten auf. Am Abend kochen wir gemeinsam, während Bridgerton läuft. Wenn alle genug gelacht, durch die Küche getanzt und gegessen haben, setzen wir uns ins Auto und fahren in der Nacht ans Meer.

Warum oder wie bist du zum Schreiben gekommen?

Manche kennen das vielleicht: Wenn mir ein Problem zu groß erscheint, dann überschlagen sich die Gedanken in meinem Kopf. Mir hilft Schreiben beim Ordnen, also habe ich lange nur für mich geschrieben. Während meines Studiums ist der Gedanke gereift, daraus meine Profession zu machen. Immer wieder saß ich in der Vorlesung und habe begeisterten Professor:innen dabei zugehört, wie sie von ihrer Forschung erzählen. Beispielsweise über neue Ideen zur Bewältigung der Klimakrise oder neue Erkenntnisse darüber, wie unsere Sprache funktioniert. Ich würde diese Begeisterung gerne weitertragen.

Wen würdest du gerne mal treffen? 

Taylor Swift, keine Frage. Ihre Art mit Ruhm umzugehen und zu reflektieren, fasziniert mich. Dasselbe trifft auf Millie Bobby Brown zu. Sie ist Schauspielerin, manche kennen sie vielleicht als 11 in Stranger Things. Sie ist bereits sehr erfolgreich und hat schon als Regisseurin gearbeitet, obwohl sie erst 20 Jahre alt ist. In Interviews wirkt sie immer sehr klar und nicht eingebildet. Mich fasziniert die Frage, wie solche Menschen es schaffen, auf dem Boden zu bleiben.

Worüber könnte ich stundelang reden? 

Wahrscheinlich über Pferde, auch wenn ich immer versuche, mich zurückzuhalten. Ansonsten hatte ich im Radio meine Rubrik „TNT News“, immer mit einer Nachricht von Taylor Swift oder Donald Trump. Die Mischung aus Gossip und Politik hat mir wirklich gut gefallen, über beides könnte ich lange reden.

Wer bist du eigentlich und was hat dich hierhergeführt? 

Mein Name ist Tobias Götz, ich bin 1998 in Sonneberg geboren und seitdem in der ehemaligen Grenzregion aufgewachsen. Ich habe schon während der Schulzeit sehr gerne geschrieben, das Abibuch als Chefredakteur verantwortet und nach meinem Abitur beschlossen Politikwissenschaft zu studieren. Nach meinem Master in Bamberg im letzten Jahr wollte ich meiner Leidenschaft zur Recherche und dem geschriebenen Wort treubleiben und habe mich deshalb für das Volontariat bei der Mediengruppe Oberfranken entschieden.  

Wie sähe dein perfekter Tag aus? 

Ich würde versuchen, alles, was ich liebe, zu vereinen. Also morgens einen kleinen Spaziergang, dann in der Morgensonne bis Mittag ein (Star Wars-)Buch lesen, um nachmittags dann etwas Zeit mit meinen Katzen zu verbringen, Musik zu hören oder selbst Gitarre zu spielen. Abends, wenn alles um mich herum etwas ruhiger wird, würde ich dann einen Beitrag schreiben, ein Video aufnehmen oder eine neue Folge des Podcasts JediCast aufzeichnen, um den Tag dann im Anschluss mit einem Film oder einem Podcast ausklingen zu lassen.  

Wie bist du zum Schreiben gekommen und warum fasziniert es dich so? 

Während meiner Schulzeit war ich die Definition eines introvertierten Kindes. Es gab nichts Schlimmeres, als sich im Unterricht zu melden oder gar an die Tafel zu müssen. Recht schnell hat sich gezeigt, dass ich durch die ein oder andere freiwillige Abgabe von Texten dem Schicksal eines mündlichen Tests ausweichen konnte. Durch diese, eigentlich nur als Vermeidungsstrategie gedachten Leistungen, habe ich dann erkannt, wie viel leichter es mir beim Schreiben fällt, mich auszudrücken. Keiner redet mir rein, keine Blicke treffen mich in dem Moment, in dem ich ein Wort schreibe. Ich kann nachträglich noch einmal meine Gedanken sortieren und über den Text gehen und vor allem meine Gedanken so auch konservieren. Diese Faszination hat mich nie wieder losgelassen.  

Wen würdest du gerne mal treffen? 

Seit meiner Jugend begleitet mich die deutsche Liedermacher-Riege. Allen voran natürlich Reinhard Mey. Seine Fülle an Texten, die alle irgendwie immer aufs Leben passen und kleine Details ganz groß machen können, – man denke nur an sein Lied zum Wein oder das Küchenlied – haben mich auch bei meiner Liebe zum Schreiben immer wieder inspiriert. Auch seine Fähigkeit auf Unaussprechliches einen angemessenen Ton finden, wie Die Kinder von Izieu oder Oktober 93, haben mir einen Anker gegeben. Da er sich selbst erfolgreich aus der Öffentlichkeit hält und nur in seiner quasi-Biografie Was ich noch zu sagen hätte mal mehr preisgab, gibt es schon einiges, was ich gerne einmal mit ihm besprechen oder ihm einfach nur meinen Dank aussprechen würde. Er ist einer der wenigen Musiker, die mir im Musikunterricht vorgesetzt wurden und die ich danach nicht wieder vergessen wollte. Passt ja auch zu der selbsternannten späten Rache, die er seinen Lehrern hinterließ, die nun seine Lieder im Unterricht behandeln müssen.  

Worüber könntest du stundenlang reden?  

Star Wars begleitet mich schon mein ganzes Leben. Doch gerade seit 2018 bin ich immer tiefer in Star Wars-Literatur abgetaucht und wenn einer Inspiration sucht, ich kann ewig über die Hohe Republik philosophieren. Daher auch immer mein Plädoyer, dass solche Franchises im Normalfall weit über ihre Filme hinausgehen und so viel mehr zu bieten haben als die oft wenig inspirierte Unterhaltung (Sequels, ich meine euch!) auf der Leinwand.  

Wer bist du eigentlich und was hat dich hierhergeführt?

Mein Name ist Nikolas Pfannenmüller, aber die meisten nennen mich Niko. Ich bin 28 Jahre alt und in Buckenhof (Erlangen-Höchstadt) aufgewachsen, derzeit wohne ich in Erlangen. Nach meinem Abitur absolvierte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr beim CVJM Erlangen als Basketballtrainer für Kinder und Jugendliche. Anschließend begann ich, Politikwissenschaft und Geschichte zu studieren. Im Zuge dessen studierte ich auch ein Semester in Jerusalem. Seit März 2024 schreibe ich bereits als freier Mitarbeiter für den Fränkischen Tag. Ich bin dankbar, die Gelegenheit zu haben, als Volontär beim Fränkischen Tag weiter an meinem Handwerk zu feilen.

Wie sähe dein perfekter Tag aus?

Zunächst würde ich lange schlafen. Am späten Vormittag würde ich einen Text schreiben, vielleicht ein Porträt oder eine Reportage. Danach würde ich eine historische Altstadt erkunden, ein Museum besuchen und den frühen Nachmittag am Strand verbringen – in Italien, Griechenland oder einem anderen schönen Land. Am Nachmittag würde ich einen Freiplatz aufsuchen, um dort ein bis zwei Stunden Basketball zu spielen. Den Tag lasse ich mit regionalem Essen und einem guten Wein ausklingen.

Wie bist du zum Schreiben gekommen und warum fasziniert es dich so?

Der Deutschunterricht in der Schule hat mich nicht besonders gereizt. Erst meine Begeisterung für Sport führte mich zum Schreiben. 2015 begann ich, Texte auf einem privaten Blog zu verfassen. Meinen ersten Text veröffentlichte ich unter der Überschrift „Der HSV und seine chronischen Abstiegssorgen“. Sprachlich und inhaltlich kein Ruhmesblatt, aber der Anfang war gemacht. Das führte dazu, dass ich jeweils ein Praktikum bei den Nürnberger Nachrichten und der Augsburger Allgemeine absolvierte und dort erste redaktionelle Erfahrungen sammeln durfte. Noch während meines Studiums begann ich 2018 für externe Auftraggeber als freier Mitarbeiter zu schreiben. Zunächst für ein Fußballportal namens 90min.de, später für Magazine wie G/Geschichte, die BASKET, Touchdown24 oder Webseiten wie transfermarkt.de und spox.com.

Wen würdest du gerne mal treffen?

Dirk Nowitzki und Makoto Hasebe. Beide waren mit 40 Jahren noch im Profisport aktiv – Nowitzki im Basketball, Hasebe im Fußball. An beiden fasziniert mich ihre Hingabe und Professionalität. Außerdem blicken sie über den Tellerrand ihres Sports hinaus und setzen sich für wohltätige Zwecke ein.

Worüber könntest du stundenlang reden?

Über taktische Grundordnungen im Fußball, über die Königsetappen bei der Tour de France, über den NBA- und NFL-Draft, über Legenden des Bamberger Basketballs, über den inklusiven Charakter des Rollstuhlbasketballs, über Rekorde in der Leichtathletik, über die Erfolgsgeheimnisse berühmter Sportler, über Gletschertouren in den Alpen, über Maler und Bildhauer in der Renaissance, über den Kabarettisten Gerhard Polt, über das Schreiben von fesselnden Geschichten und vieles mehr.

Was ist ein Volontariat?

Das zweijährige Volontariat bei der mgo ist intensiv und vielseitig. Unsere Volontär*innen lernen, wie man gründlich recherchiert, relevante Themen auswählt und bewertet und auf was es beim Schreiben verschiedener journalistischer Darstellungsformen und beim crossmedialen Arbeiten ankommt. Schulungen bieten zudem das nötige Training zum Umgang mit Layouts, Bildern und Grafiken. Externe und interne Volontärskurse vertiefen und ergänzen das erlernte Wissen. Die Volontär*innen werden in verschiedenen Lokalredaktionen im Verbreitungsgebiet der mgo eingesetzt. Dieses sogenannte ,,Redaktions Hopping“ bietet vielfältige Einblicke und Erfahrungen, die grundlegend für Volontär*innen und ihre berufliche Entwicklung sind.

Für wen ist ein Volontariat geeignet?

Ein Volontariat ist perfekt für Menschen geeignet, die eine Leidenschaft für das Schreiben, Recherchieren und den Umgang mit neuen Medien haben. Ein sehr gutes Allgemeinwissen, eine sichere Beherrschung der deutschen Sprache und ein abgeschlossenes Studium sind die grundlegenden Voraussetzungen. Weitere Infos und eine mögliche Bewerbung, die wir jederzeit gerne annehmen, finden sich auf unserer Karriereseite.