Fünf Tipps für gutes Marketing in Zeiten von Corona.

Marketingspezialist und Agenturleiter Simon Stark von mgo360

Simon Stark von mgo360 erklärt, worauf es bei Marketing in Zeiten von Corona ankommt und zeigt auf, warum die momentane Krise auch Chancen bedeutet.

Der Marketingspezialist und Agenturleiter begleitete Unternehmen bereits erfolgreich durch die Finanzkrise und gibt Entscheidern fünf Tipps an die Hand, wie sie in der Krise flexibel bleiben.  


1. Pragmatismus, Pragmatismus, Pragmatismus!
Unsicherheit führt schnell zu ausbleibenden oder irrationalen Entscheidungen. In dieser Ausnahmesituation müssen Werber das Bauchgefühl aus- und den Kopf einschalten. Niemand kann momentan die Umstände beeinflussen. Machen wir das Beste daraus und denken wir in Potenzialen: Egal ob das eigene Geschäft noch offen oder bereits geschlossen ist. Der kommunikative Faden zum Kunden darf nicht abreißen. Unsere Aufgabe als Marketingverantwortliche ist es, gesellschaftliche Lagen mit einer gehörigen Portion Empathie einzuschätzen und daraus Vorteile für das eigene Unternehmen zu generieren. Darauf kommt es nun an! 

2. Wie werbe ich, wenn mein Geschäft noch geöffnet ist?
So unglaublich das klingt. Für Sie bedeutet diese fraglos unangenehme Situation eine Chance. Sie können weiterhin Umsätze schreiben und damit Arbeitsplätze sichern. Werben Sie weiter, aber mit Fingerspitzengefühl. Erwecken Sie nicht den Eindruck, dass Sie von dieser Situation profitieren wollen. Und halten Sie sich möglichst mit allzu werblichen Aussagen zurück. Mit einer Überschrift wie „Für genussreiche Stunden im Garten“ kann momentan niemand etwas anfangen und wird falsch verstanden. Die Werbebotschaft kehrt sich ins Negative. Bewerben Sie Produkte oder Dienstleistungen ohne werbliche Formulierungen. Oder gehen Sie – das ist noch besser – authentisch und aktiv auf die momentane Situation ein. „Wir helfen Ihnen, sich die Zeit zu vertreiben und haben dafür passende Produkte“, das trifft die Zielgruppe in ihrer derzeitigen Gefühlslage besser als ein marktschreierisches Angebot. 

3. Wie werbe ich, wenn mein Geschäft geschlossen hat?
Werbung ist hier – außer man verfügt über einen Onlineshop, in diesem Fall gilt Punkt 2 – vielleicht der falsche Begriff. Nehmen Sie die Chance wahr, mit Ihren Kunden in Kontakt zu bleiben. Lassen Sie den Faden nicht abreißen, damit sie schnell wieder den Weg zu Ihnen finden, sobald Sie wieder öffnen dürfen. Hierfür eignen sich Newsletter und Social-Media-Kanäle. Auch eine Beilage kann zum Mehrwert-Kommunikationsmittel werden, z.B. „Bis wir wieder für Sie geöffnet haben, geben wir Ihnen hier Tipps, wie Sie die Zeit mit Ihren Kindern sinnvoll gestalten“. Oder nutzen Sie Ihre Reichweite, um gemeinnützigen Organisationen eine Stimme zu geben, z.B. „Wir unterstützen das Rote Kreuz, bitte spenden Sie Blut“. All das ist dem Image zuträglich (seien wir mal ehrlich: In normalen Zeiten tun wir viel zu wenig für das Image). Und es lässt Ihnen die Herzen der Zielgruppe zufliegen. Das macht sich spätestens dann bemerkbar, wenn Sie Ihre Pforten wieder öffnen.

4. Wer nicht wirbt, verliert.
Egal ob Sie gerade besonders viel (z.B. Lebensmittelhändler) oder besonders wenig Umsatz (Schließungen) schreiben: Nicht werben – oder besser gesagt, nicht kommunizieren – ist in jedem Fall der falsche Weg. Der Glaube, dass man nach der Coronakrise alles einfach wieder hochfährt und sich der Effekt sofort in der Kasse bemerkbar macht, hat aus Erfahrungen der Finanzkrise leider wenig mit der Realität zu tun. In extremen Zeiten suchen sich Kunden schnell neue Lieblinge. (Ist es nicht verblüffend, dass sonst wenig beachtete Berufe wie Kassierer oder Lagerarbeiter plötzlich als Helden gefeiert werden? Nutzen Sie dies!). Außerdem werden einige Ihrer Mitbewerber ganz sicher die Chance ergreifen, gerade jetzt cleveres Marketing zu machen. 

5. Vorsicht vor Shitstorms!
In einer Ausnahmesituation wie dieser kann man vieles richtig, aber auch leider einiges falsch machen. Wenn Sie versuchen, Kunden allzu offensiv in den Laden zu locken, könnte schnell der Vorwurf aufkommen, dass Sie damit gegen die allgemeinen Empfehlungen (keine sozialen Kontakte etc.) verstoßen. Bitte beweisen Sie gerade in dieser Phase viel Fingerspitzengefühl und bieten Sie Alternativen (z.B. Online-Einkauf, Lieferdienst etc.) oder weisen Sie darauf hin, dass Sie im Markt alles dafür tun, um die Ansteckungsgefahr so gut es geht auszuschließen (z.B. Mindestabstand an der Kasse, bargeldlose Zahlung, Möglichkeit zum Händewaschen oder zur Desinfektion). Machen Sie diese Maßnahmen auch im Markt transparent. Wenn Sie auf die Sorgen der Zielgruppe eingehen, können Sie nur gewinnen.  

 

Zu mgo360: Der Marketing-Komplettdienstleister ist ein Tochterunternehmen der Mediengruppe Oberfranken und bietet seinen Kunden ein 360-Grad-Leistungsspektrum rund um Neues Marketing.