Ein Statement aus der mgo-Personalabteilung

New Work ist nach wie vor in aller Munde, wenn es um moderne und agile Unternehmen geht. Dabei lässt sich der Begriff sogar noch ausweiten auf New Leadership, New Pay, New Learning oder New Office Design. Sebastian Dettmers, CEO von StepStone, sagte in einem Interview: „Wir machen nicht jeden Quatsch, nur weil da New Work drauf steht“ (#RC19 Magazin). Doch was meint dieser oft als Buzzword verwendete Begriff eigentlich genau?

„New Work“ – Was steckt dahinter?

Den New-Work-Gedanken begründete ursprünglich der Philosoph Frithjof Bergmann im Jahre 1984. Während dieser Bewegung ging es um eine bestimmte Art der Arbeit, die als sinnvoll und erfüllend angesehen wird, sowie Spaß macht. Themen wie Digitalisierung, Globalisierung, zunehmende Vernetzung, neue Technologien und der demographische Wandel bildeten dabei die Ursache für den Wandel in der alltäglichen Arbeitswelt. Das Bedürfnis einer sinnstiftenden und zeitgemäßen Arbeit nachzugehen, wurde hierbei stets in den Mittelpunkt gerückt.

Doch was heißt das konkret? Nicht die Mitarbeitenden müssen sich an die Arbeitswelt anpassen, sondern die Arbeitswelt soll sich an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden anpassen. Das heißt nicht, dass immer komplette Wände eingerissen und neue Gebäude gebaut werden müssen oder das Großraumbüro abgeschafft gehört. Die Arbeit im Großraumbüro kann durchaus sehr bereichernd sein, wenn es Rückzugsmöglichkeiten gibt, in denen sich gewisse Dinge in Ruhe bearbeiten lassen können. Hierfür können Unternehmen beispielsweise Ruheräume für Recherche- und Schreibarbeiten oder spezielle Boxen zum Telefonieren bereitstellen – je nach den Bedürfnissen der Mitarbeitenden in den jeweiligen Bereichen. Des Weiteren gibt es neue flexible Arbeitszeitmodelle, wie Jobsharing oder Jobrotation, die neue Arbeitsweisen ermöglichen, welche besser in den individuellen Alltag integriert werden können. Auch neue Vergütungsmodelle oder Lernmethoden zählen in den Bereich New Work. Bei allem Wandel darf auch eine neue Führungskultur nicht fehlen, die Mitarbeitende wertschätzend begleitet und individuell wahrnimmt.

Alle diese Ansätze tragen dazu bei, dass die Mitarbeitenden emotional stärker an das Unternehmen gebunden werden. Somit bietet das Thema New Work einen bunten Blumenstrauß an Möglichkeiten, die natürlich immer an die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen und der Mitarbeitenden angepasst werden müssen! Denn um nochmal auf den Anfang zurück zu kommen: „Wir machen nicht jeden Quatsch, nur weil da New Work drauf steht“.

Ein neuer Aufschwung für das Konzept „New Work“

So langsam hat die Arbeitswelt einigermaßen verstanden, was es mit New Work auf sich hat und schon rast die nächste Welle der Veränderung auf uns zu: Corona! Von heute auf morgen ändern sich Arbeitsplätze, Abläufe, Strukturen und sogar das eigene Verhalten. Jeder hat mit seinen eigenen Gegebenheiten zu kämpfen – egal ob beruflich oder privat. Und auch hier zeigt sich wie wichtig es ist, individuell auf die Mitarbeitenden einzugehen und zu schauen, in welcher Situation sie sind und wie diese mit dem Stress umgehen.

New Work braucht Führung – vor allem in Zeiten von Corona! Führungskräfte brauchen eine digitale Kompetenz, die sie ihre neuen Rollen als Zuhörer, Motivator oder Vernetzer umsetzen lassen. Die vielleicht wichtigste Aufgabe sollte es in solchen Zeiten sein, den Mitarbeitenden den Sinn und die Wertschätzung ihrer Arbeit zu vermitteln und zu motivieren. Im Zuge dessen hat sich die Rolle des Personalers dadurch ein Stück weit gewandelt. Als ursprünglicher Ressourcenbeschaffer wird er mehr und mehr zur zentralen Drehscheibe, der prägnanter auf die vorliegende Situation und den Umgang damit in alle Richtungen aufmerksam machen muss. Er kann die besten und auf die Stelle passendsten Mitarbeitenden einstellen sowie das sinnvollste New Work Konzept erarbeiten – wenn die Führungskraft und das Unternehmen selbst keine zeitgemäße und wertschätzende Kultur leben, wird es keinen Erfolg bringen.

Gerade jetzt sollten wir uns nicht nur darauf konzentrieren, neue gute Mitarbeitende zu finden, sondern auch darauf, bestehende Mitarbeitende zu halten und nicht zu verlieren. Es ist wichtig die Mitarbeitenden ernst zu nehmen und ihre Gefühle zu verstehen. Jede Generation ist von einem anderen Wertebild geprägt, welches mit der Situation anders umgeht. Die Einen leben, um zu arbeiten (Baby Boomer), während die anderen arbeiten, um zu leben (Generation X). Wieder andere sehen in der Verschmelzung beider ihre Sinnhaftigkeit (Generation Y und Z). So kann die ständige Arbeit im Homeoffice für manche ein endlich wahrgewordener Traum, für manch andere aber auch ein Albtraum sein. Es gibt – wie so oft im Leben – keine Standardlösung, kein Schwarz oder Weiß. Es muss einen flexiblen Ansatz geben, der sich an das Unternehmen anpasst. Genau jetzt ist es Zeit darüber nachzudenken, was wir gelernt haben und in die Zukunft mitnehmen können.

Corona hat uns gezeigt wie schnell wir neue Dinge lernen und umsetzen können – weil wir es müssen! Es steht ein echtes Bedürfnis dahinter, sonst hätte das Lernen und Umsetzen dieser Dinge wohl noch Jahre gedauert. Ob Corona nun Bremse oder Beschleuniger ist, muss jeder für sich selbst in seinem Kontext bewerten – Fakt ist, dass uns nun unglaublich viele Möglichkeiten geboten werden. Also sollten wir diese Chance nutzen, denn: wenn alles sich verändert, verändere alles!“