Lokalberichterstattung des Fränkischen Tag Kronach macht müde Vermieter munter

Die Lokalzeitungen der mgo – der Fränkische Tag (FT) mit sechs Ausgaben (Bamberg, Forchheim, Erlangen-Höchstadt, Lichtenfels, Haßberge und Kronach), das Coburger Tageblatt, die Bayerische Rundschau (Kulmbach) und die Saale-Zeitung (Bad Kissingen) sowie Die Kitzinger – liefern täglich unzähligen Lesern Informationen aus der Region für die Region. Ein Beispiel der Berichterstattung der Kronacher FT-Ausgabe zeigt, dass es nicht nur darum geht, ein paar nette Geschichten vom Stammtisch zu (E-)-Papier zu bringen. Der nachhaltig kritischen Berichterstattung eines Reporters verdanken etliche Kronacher Bürger nämlich, dass sich ihre Wohnsituation nun verbessert. Ziel erreicht also, lautet dieses für die Geschäftseinheit Lokalen Medien in der Mediengruppe Oberfranken doch: „Das Leben der Leser täglich besser machen“. Moment mal: Solch hehre Ziele als Inhalt auch für Seiten, die gemeinhin als “lokales Käseblatt“ abgestempelt sind? Ja, denn lokaler Qualitätsjournalismus ist eben mehr als achtzigster Geburtstag, Goldene Hochzeit und Breaking News aus dem Gemeinderat, weil die Erhöhung der Abwassergebühren beschlossen wurde.

Die Geschichte aus Kronach und ein bisschen Aufklärungsarbeit zu einem Berufsbild

Solche Geschichten kommen sonst nur in „Akte 20-irgendwas“ vor oder werden von den investigativen Wallraffs dieser Welt aufgedeckt: Vermietergesellschaft lässt mehrere hundert Wohneinheiten verkommen, mehrere Eigentümerwechsel sind das Einzige was sich tut. Es geht um Investment – für die Vermieter, während dringendes Investment in die maroden Wohnungen ausbleibt. Die Redaktion greift den Fall auf. Nach erster Berichterstattung kleine Nachbesserungen. Wieder Vermieterwechsel, Teile der Wohnungen können wegen Baufälligkeit nicht mehr genutzt werden. Statt Mietminderung kommt zeitgleich eine routinemäßige Mieterhöhung auf den Tisch. Mieter protestieren – aber erst nach größerer Berichterstattung folgt die Wende. Der Vermieter verspricht die Renovierung der baufälligen Wohnungsteile und setzt die Mieterhöhung aus. Der Mieterverein lobt die Berichterstattung als ursächlich für den Sinneswandel des Vermieters. Und die nächste Recherche steht vielleicht auch schon an: Die Nebenkostenabrechnung, die jetzt kam… ist das alles korrekt abgerechnet worden?

Berichterstattung als Anwalt der Leser

Nicht die Akte-Reporter waren hier Anwalt „des kleinen Mannes“ – sondern ein Redakteur des Fränkischen Tags in Kronach, Marco Meißner. Schon mehrere Jahre beobachtet die Lokalredaktion den Fall, wurde Ansprechpartner der Bürger und verschaffte mit objektiven und plakativen Berichten über die Situation und die Versäumnisse der wechselnden Vermieter den Sorgen der Mieter eine öffentliche Bühne – und dem Vermieter damit auch öffentlichen Druck. Der hat gewirkt, und für kommende Probleme im gleichen Fall stehen die Redaktionsmitglieder in Kronach bereits beobachtend bereit. Alle Mitarbeiter der Lokalen Medien der mgo folgen der Mission „Das Leben der Leser täglich besser machen“. Diese Mission ist keine für das Poster an der Wand, sondern wird mit journalistischem Handwerkszeug tagtäglich gelebt.

Gewusst?

Etwa 120 Redakteure und Redakteurinnen und 10 Volontäre und Voluntärinnen schreiben täglich Geschichten aus der Region für die Menschen der Region. Außerdem noch etliche freie Mitarbeiter, die neben Beruf oder Ruhestand aus ihren Gemeinden berichten. Natürlich sind gerade die kleinen, regionalen Themen wichtige Inhalte für lokale Medien, weil sie die Leser wirklich interessieren und weil man diese Inhalte auch eben nur dort findet. Oder, wie neulich ein Bürgermeister einer kleinen Gemeinde aus dem Verbreitungsgebiet beim Besuch der mgo trefflich ausgedrückt hat: „Der Lokalteil ist euer USP, das ist der Grund, warum die Leut´ sich die Zeitung abonnieren. Die wollen wissen, was in ihrem Ort und den Orten drum herum los ist! Das finden sie nämlich sonst nirgends, auch nicht online!“. (Den vollständigen Blog-Beitrag zum Besuch der Bürgermeister bei der mgo gibt es hier.)