Im Arbeitsalltag der mgo sorgt Sabine Zimmermann als lokaler Key Account Vertrieb dafür, dass sich ihre Werbekunden – allesamt regionale Unternehmen in und um Bamberg, HAS/Ebern und Bayreuth – in Sachen Werbung und Vermarktung ihrer Angebote auf den mgo Kanälen gut beraten und aufgehoben fühlen. Nach Feierabend und an Wochenenden bringt Sabine dann Interessierten und Touristen die Schönheit, Geschichte und Geschichten der Stadt Bamberg näher. Als ausgebildete, zertifizierte Gästeführerin der Stadt Bamberg führt sie jährlich bis zu 1500 Menschen aus nah und fern durch ihre Heimatstadt. Wie es dazu kam und wie sie damit auch noch Kindern im Bamberger Kinderhospiz Gutes tut, erzählt sie uns hier. 

Was macht man als Key Account regional bei mgo denn genau? 

Als lokale Key Account Beraterin von „MGO Lokale Medien“ bzw. bisher von der MKV betreue und berate ich Großkunden sowie umsatzstarke Kunden. Darüber hinaus kümmere ich mich auch um Referenzkunden und sogenannte Multiplikatoren in den Gebieten Bamberg Stadt/Landkreis, HAS/Ebern und Bayreuth. Ob es um Print- oder Online-Themen, Aktionen oder Kampagnen geht – ich stehe zur Verfügung. Zu meinen betreuten Kunden zählen beispielsweise die Sozialstiftung Bamberg, die Bamberger Symphoniker sowie die Familienbäckerei Fuchs. 

Mein Ziel ist es, meine Kunden zufriedenzustellen, indem ich für jeden einzelnen Kunden und jedes Bedürfnis das passende Produkt und die optimale Lösung finde. Dabei strebe ich natürlich an, möglichst viel Umsatz für uns und unser Team zu generieren. 

Seit wann bist du Gästeführerin in BA und wie kam es dazu? 

Wie kam ich dazu? Ich liebe meine Stadt. Bamberg. Schon immer. Ich habe mich lange mit dem Gedanken auseinandergesetzt, irgendwann einmal Gästeführerin zu werden. Immer dachte ich, vielleicht wenn ich in Rente bin. Am Ende spielte die mgo eine große Rolle dabei, dass ich mich schließlich um die Ausbildung kümmerte und den Schritt wagte.

Meine erste Erfahrung als Reiseleitung hatte ich im Oktober 2016 während einer FT-Leserreise – eine Hurtigruten Reise. Ich begleitete eine Gruppe von 16 Personen von Nürnberg nach Oslo und dann mit dem Schiff von Bergen bis nach Kirkenes und zurück. Diese Erfahrung war so großartig, brachte mir so viel Freude und Spaß, und das positive Feedback war so überwältigend, dass ich mich direkt nach der Reise in Bamberg erkundigte, wie und wo ich mich zur Gästeführerin ausbilden lassen könnte. 

So stieß ich auf das Tourismus Center Bamberg und meldete mich dort an. Allerdings stand ich dann drei Jahre auf einer Warteliste. Im Frühjahr 2019 erhielt ich einen Brief, dass im November eine neue Ausbildungsgruppe starten würde. Ich musste mich offiziell bewerben, kam in die engere Auswahl, durfte zum persönlichen Vorstellungsgespräch und wurde schließlich von 50 Bewerbern ausgewählt, zusammen mit 17 weiteren Personen. 

Die Ausbildung erstreckte sich von November 2019 bis Mitte März 2020. Sie war sehr umfangreich, mit tollen Dozenten, die Themen von Stadtgeschichte über Judentum in Bamberg bis zu Kunstgeschichte und Stadtarchitektur abdeckten, einschließlich Bistumsgründung, Heinrich, Kunigunde – alles kam dran. Aufgrund von Corona-bedingten Verzögerungen konnten wir die mündliche Prüfung erst Mitte Juli 2020 ablegen. 

Seitdem, genauer gesagt seit Mitte Juli 2020, bin ich stolze und zertifizierte Gästeführerin der Stadt Bamberg. 

Was macht dir an den Führungen am meisten Spaß? 

Alles. Es ist eine Bereicherung in meinem Leben. Es erfüllt mich, Menschen an die Hand zu nehmen und sie durch meine Stadt zu führen, ihnen die Schönheit zu zeigen und alles zu erklären. Meine Lieblingsplätze zu verraten und dabei zu beobachten, wie sich ein glückliches Lächeln auf ihre Gesichter zaubert. Die Freude zu spüren, wenn sie die Stadt mit einem Lächeln im Gesicht verlassen, in der Hoffnung, dass sie wiederkommen werden. In unsere schöne Stadt. 

Bei den Stadtführungen „arbeite“ ich mit Menschen – von Angesicht zu Angesicht, nicht virtuell, nicht digital wie oft in meinem Job als Key Accounter. Hier habe ich direkte Interaktionen, echten Austausch, Gespräche und schöne Begegnungen. Es ist ein besonderes Gefühl, Menschen Freude zu bereiten, und dieses Gefühl hallt nach. 

Hast du bestimmte Besuchergruppen, die du besonders gern herumführst? 

Toll sind sicherlich die individuellen Gruppenbuchungen. Zum Beispiel trifft sich eine Großfamilie jedes Jahr in einer anderen Stadt oder ehemalige Studienfreunde kommen einmal im Jahr immer in einer anderen Stadt zusammen. Solche Gruppen machen auf jeden Fall Freude, da man die Verbundenheit der Menschen spürt und die Gruppen sind oft sehr herzlich und zugewandt. 

Aber auch die sogenannte öffentliche Stadtführung ab dem Tourismus Center ist großartig. Diese findet täglich zweimal statt, und die Gruppen sind bunt zusammengewürfelt. Hier kommen Menschen aus dem ganzen Bundesland und sogar aus Österreich und der Schweiz zum Tourismus- und Kultur-Service (TKS), und es ist jedes Mal spannend zu hören, wer in der Gruppe ist und woher die Menschen kommen. Der Reiz dieser Führung besteht darin, dass die Teilnehmer, die zufällig in der Gruppe laufen, am Ende der Stadtführung fast schon etwas zusammengewachsen sind, und man spürt, dass eine Dynamik entstanden ist. 

Aber auch die Busreisegruppen sind immer wieder besonders und spannend. Die Stadtführungen starten meistens an der Konzerthalle. Dort halten die Busse, lassen die Menschen, die zum Beispiel morgens um 6 Uhr in Berlin in den Bus gestiegen sind, aussteigen, und ich nehme dort meine Gruppe in Empfang. Diese Menschen bewundere ich immer wieder. Oft sind es ältere Menschen, teilweise auch schon etwas schwächer auf den Beinen, oder bescheidene Menschen, die voller Freude auf eine „Reise“ in Bamberg ankommen und völlig begeistert von der Schönheit unserer Stadt schwärmen. 

Und tatsächlich habe ich auch schon Führungen mit dem Thema „Leidenschaft für Gerstensaft“ in der „heiligen“ Heller-Bräu gemacht. Vom TKS geht es hoch auf den Stephansberg, dann rein in die Heller-Bräu und weiter hinunter in die Stollenanlage. Dort zapfe ich direkt vom Edelstahltank das leckere Schlenkerla Rauchbier und stoße mit den Gästen auf das Leben und Bamberg an. Danach geht es hinunter in die Sandstraße, wo ich mich dann verabschiede.

Hast du schon mal eine berühmte Person herumgeführt oder etwas lustiges/überraschendes/ungewöhnliches Erlebt auf so einer Führung? 

Wie bereits erwähnt, ist jede Führung einzigartig und hängt von den Menschen und der Gruppe ab. Es gab unzählige herzliche Momente und Erlebnisse. Besonders war eine „kleine“ Stadtführung für ein Ehepaar mit einem Kleinkind im Kinderwagen, als Geburtstagsgeschenk.  

Ebenso beeindruckend war die „größte“ Familienführung für einen 85-jährigen Herrn, der seine gesamte Familie nach Bamberg eingeladen hatte – fünf Kinder mit Partnern, Partnerinnen, Enkelkindern, Urenkeln, Kinderwagen, Hunden und mehr. Die Familie hatte sich teilweise seit Jahren nicht gesehen, einige kamen sogar aus den USA direkt zum Tourismus- und Kulturservice (TKS), und alle waren glücklich und umarmten sich bereits vor der Führung. 

Ein weiteres bewegendes Erlebnis war mit einem Gast einer Busreise aus Berlin, bei der Gruppenmitglieder teilweise älter waren und Gehhilfen benötigten. Einige verabschiedeten sich bereits in der Sandstraße, da der Aufstieg zum Dom zu beschwerlich schien. Nach zwei Stunden Führung am Rosengarten an der Mauer verabschiedete ich mich, und ein 95-jähriger Herr bedankte sich mit Tränen in den Augen. Er sei glücklich, dass er mit mir hoch zum Domplatz gelaufen sei, und es sei für ihn ein großes Glück, dies erleben zu können. 

Solche berührenden Momente prägen meine Arbeit. Ein weiteres Highlight war die Anwesenheit des Bürgermeisters von Weimar in meiner Gruppe, der mich direkt nach Weimar einlud. Besonders für mich war auch die Teilnahme von Herrn Bockelmann, dem ehemaligen Theaterdirektor aus Kassel, und seiner Familie. Tochter Antonia hatte am Tag vor der Stadtführung ihren ersten Arbeitstag im ETA Hoffmann Theater. Als ich den Namen Bockelmann hörte und nach familiären Verbindungen zu Udo Jürgens fragte, stellte sich heraus, dass mein Bockelmann der Cousin von Udo war. 

Du unterstützt das Kinderhospiz Bamberg und nutzt dazu deine Tätigkeit als Stadtführerin. Erzähl uns davon. 

Ja, das mache ich. In meiner Rolle als Key Accounter betreue ich die Sozialstiftung. Bereits im Vorfeld erfuhr ich von dem Projekt „Kinder- und Jugendhospiz Sternenzelt“ in Bamberg, verfolgte die Baumaßnahmen und hielt durch Gespräche mit meinen Ansprechpartnerinnen bei der Sozialstiftung Kontakt. Die Eröffnung des Sternenzelts wurde mehrmals verschoben und war schließlich für Ende März 2023 geplant. 

Im Oktober 2022 hatte ich einen persönlichen Besprechungstermin bei der Sozialstiftung, um die Kommunikationsplanung über unsere MKV-Kanäle für die Eröffnung zu besprechen. Dabei erfuhr ich viel über das Sternenzelt von meiner Ansprechpartnerin, Frau Dr. Kneidinger-Müller. Das Hospiz nimmt Kinder und Jugendliche bis 27 Jahren mit lebensverkürzenden Diagnosen auf, sowohl stationär als auch ambulant. Familien erhalten Unterstützung, Hilfe, eine Auszeit und Erholung. Da die Krankenkassen nur 95% der Kosten übernehmen, ist das Hospiz auf Spenden angewiesen, um den Rest zu finanzieren. Zusätzlich müssen Familien für Kosten, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden, selbst aufkommen. 

Das Gespräch berührte mich zutiefst. Einerseits habe ich selbst zwei erwachsene Kinder und bereits zwei gesunde Enkelkinder. Der Gedanke, etwas zu tun, stand sofort im Raum. Um Geld zu sammeln und Spenden zu generieren, organisierte ich eine Benefiz Stadtführung und konnte meine Kollegen aus meinem Ausbildungsjahrgang sofort dafür gewinnen. 

Alle waren begeistert, und die erste Benefiz Stadtführung im Dezember 2022 war ein voller Erfolg mit 140 Teilnehmern und 2500 Euro Spenden. Ende Oktober kam mein viertes Enkelkind zur Welt, was meine Motivation weiter verstärkte. 

Die zweite Benefiz Stadtführung im Dezember 2023 sammelte weitere 1500 Euro. Die Scheckübergabe erfolgte am 19. Januar 2024, und Martin Schmalz, der neue Chef der Sozialstiftung, lief auch in meiner Gruppe mit. Wir planen bereits die dritte Benefiz Stadtführung für 2024. 

Die nächste Benefiz Stadtführung ist für Dezember geplant. Weitere Informationen werden folgen. Jeder ist herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen und am Ende etwas in die Spendenbox zugunsten des Sternenzelts zu geben. Im vergangenen Dezember haben auch einige Kollegen teilgenommen, was mich sehr gefreut hat! 

Alternativ können individuelle Buchungen direkt beim TKS – Tourismus Center Bamberg vorgenommen werden. Oder man erscheint einfach täglich um 10.30 und/oder 14 Uhr vor Ort, löst ein Ticket und schließt sich der öffentlichen Stadtführung „Faszination Welterbe Bamberg“ an, um Bamberg von erfahrenen Guides erklären zu lassen.