Monatelang beherrschten Skandale um Bambergs politisches Spitzenpersonal die Schlagzeilen. FT-Lokalredakteure klärten auf.

Der Fränkische Tag ist eine Zeitungsmarke der Mediengruppe Oberfranken und hat mit 6 Lokalausgaben die stärkste Reichweite in der Gruppe. Er setzt die Tradition einer unabhängigen Tageszeitung in Bamberg seit 1834 fort und betreibt seit 2021 das digitale Premiumportal fraenkischertag.de.

Erneuter Erfolg der FT-Lokalredaktion: Nach dem Wächterpreis der Deutschen Tagespresse im vergangenen Jahr freut sich die Bamberger Ausgabe des Fränkischen Tags nun auch über eine gute Platzierung beim renommierten Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.

313 Bewerbungen

Der FT schaffte es mit seinen Beiträgen aus dem Jahr 2020 bis 2022 unter insgesamt 313 Bewerbungen bis in die Endauswahl. Der hochkarätige Preis wird seit 1980 vergeben und gilt als einer der wichtigsten Medienauszeichnungen in Deutschland.

Langzeitrecherchen fortgeführt

Wörtlich würdigte die Jury den FT dafür, dass die Redaktion ihre „Langzeitrecherchen über Affären im Bamberger Rathaus fortführte und einen Fake-Account-Skandal beim SPD-Fraktionschef aufdeckte“. Preisträger des Jahres 2022 wurden: die Kieler Nachrichten für die Aktion „Licht zeigen“ (Platz 1), das Main-Echo für die Serie „Retter in Not“ (Platz 2) und der Kölner Stadtanzeiger für die investigative Recherche „Betäubt, missbraucht, im Stich gelassen“ (Platz 3).

Herrnleben hat aufgedeckt

Um den Preis für das Jahr 2022 hatten sich die Redakteure Michael Wehner und Sebastian Schanz am Ende eines annähernd zweijährigen Zeitraums beworben, in dem einerseits der Boni-Skandal um OB Andreas Starke (SPD) und zwei städtische Referenten für Schlagzeilen sorgte, aber auch die Verwicklung des ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Stieringer in die sogenannte Fake-Account-Affäre.

Teil der Bewerbung war auch die Leistung des Bamberger Kabarettisten Florian Herrnleben, der die Facebook-Phantome im Umfeld von Stieringer entlarvt und die Affäre ins Rollen gebracht hatte. „Für uns ist das eine weitere Bestätigung unserer Arbeit, für die wir anhaltenden Anfeindungen ausgesetzt waren“, freut sich Michael Wehner.

Der Chefreporter erinnert daran, dass die FT-Redaktion bereits 2008 mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet worden war, damals für Recherchen rund um einen möglichen Nationalpark im Steigerwald.